Ausschitt der Kantorei beim Kantatengottesdienst Dez. 2011

Kantate BWV 147
„Herz und Mund und Tat und Leben“
von Johann Sebastian Bach

4. Advent 2011

 

 

Ausführende waren: Frauke Altvater(Sopran),Jörg Erler (Tenor), Eike Tiedemann (Alt), Andreas Jören (Bass), die Bünder Kantorei und das Telemann-Collegium Herford, Leitung:Hans-Martin KieferEin weiteres musikalisches Highlight im Advent war der Kantatengottesdienst am Sonntag, 18. Dezember (4. Advent), um 11.00 Uhr in der Pauluskirche.
Musiziert wurde die Kantate BWV 147 „Herz und Mund und Tat und Leben“ von Johann Sebastian Bach. Für den vierten Advent 1716 hat J. S. Bach in Weimar die Kantate "Herz und Mund und Tat und Leben" (BWV 147a) geschrieben. Ausser dem Textdruck von Salomon Franck ist uns jedoch nur eine umgearbeitete Fassung dieser Musik erhalten, die Bach für das Fest Mariae Heimsuchung am 2. Juli 1723 vorgenommen hat.

Durch Hinzufügung von Rezitativsätzen und einigen kleinen Textänderungen gelingt es Bach, die ursprünglich adventliche Dichtung Francks auf den Besuch Mariens bei Elisabeth zu beziehen. Im Mittelpunkt stehen Elisabeth und Maria als Vorbilder des Bekennens. Erfüllt von der Freude über ihre unerwarteten Schwangerschaften preisen sie die Wunder Gottes.

In barocker Drastik wird in diesem Kantatentext der Mensch als unter Last der Sünden und im Dienst Satans stehend gezeichnet, der das tröstliche Angebot Christi verschweigt und verleugnet.
Die drohende Geste des göttlichen Gerichts als letzter Instanz wandelt sich im Laufe der Kantate in eine bittende: Jesus selbst möge die Kraft zur brennenden Liebe und Nachfolge schenken, die sich dann auch in "Mund, Tat und Leben" zeigen möge.
Modern gesprochen ist dies ein Plädoyer für ein ganzheitliches Christsein.
Neben dem gewaltigen, technisch höchst schwierigen Eingangschor, beeindruckt vor allem der Choral „Jesu bleibet meine Freude“, der zu einem der bekanntesten Bach´schen „Ohrwürmern“ geworden ist.